WordPress vs. Joomla – Ein umfassender Vergleich

5 Minuten Lesezeit

WordPress und Joomla sind zwei der beliebtesten Content-Management-Systeme (CMS) weltweit.

Beide ermöglichen es, Webseiten ohne tiefgehende Programmierkenntnisse zu erstellen und zu verwalten. Dennoch gibt es fundamentale Unterschiede in ihrer Architektur, Bedienung und Zielgruppe. Um diese Unterschiede besser zu verstehen, lohnt es sich, die Ursprünge beider Systeme zu betrachten.

Die Ursprünge von WordPress und Joomla

WordPress

WordPress wurde 2003 von Matt Mullenweg und Mike Little als Fork der Blogging-Software b2/cafelog ins Leben gerufen. Das Hauptziel war es, ein benutzerfreundliches CMS speziell für Blogger zu entwickeln. Anfangs war WordPress tatsächlich fast ausschließlich für Blogs konzipiert, doch über die Jahre entwickelte es sich zu einem vielseitigen System für verschiedene Arten von Webseiten, von Unternehmensseiten über Online-Shops bis hin zu sozialen Netzwerken.

Der Erfolg von WordPress basiert auf mehreren Faktoren:

  • Die einfache Bedienung machte es für Anfänger attraktiv.
  • Eine riesige Community entwickelte unzählige Plugins und Themes, wodurch es extrem anpassbar wurde.
  • Durch das Open-Source-Modell konnte jeder zur Weiterentwicklung beitragen, wodurch es sich rasant weiterentwickelte.

Heute wird WordPress von über 40 % aller Webseiten weltweit genutzt und ist damit das am weitesten verbreitete CMS.

Joomla

Joomla entstand 2005 als Abspaltung (Fork) von Mambo, einem früheren Open-Source-CMS. Als die Entwicklergemeinschaft mit den Entscheidungen des Unternehmens, das Mambo verwaltete, unzufrieden war, gründeten sie Joomla als eigenes Projekt.

Joomla wurde von Anfang an als leistungsfähiges, flexibles CMS entwickelt, das sich besonders für größere und komplexere Webseiten eignet. Es bietet eine ausgereiftere Benutzerverwaltung, was es ideal für Community-Webseiten oder Plattformen mit mehreren Benutzerrollen macht. Zudem war Joomla von Anfang an darauf ausgelegt, mehrsprachige Websites nativ zu unterstützen – eine Funktion, die WordPress erst später durch Plugins ermöglichte.

 

Unterschiede zwischen WordPress und Joomla

Obwohl beide Systeme Open Source sind und für viele verschiedene Website-Typen verwendet werden können, gibt es einige grundlegende Unterschiede:

1. Benutzerfreundlichkeit

  • WordPress ist besonders einsteigerfreundlich. Die Installation dauert oft nur wenige Minuten, und das Backend ist sehr intuitiv gestaltet. Die Menüführung ist klar, und mit wenigen Klicks lassen sich Themes und Plugins installieren.
  • Joomla hingegen ist komplexer. Die Benutzeroberfläche ist weniger intuitiv, und neue Nutzer benötigen mehr Einarbeitungszeit. Es bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten direkt im Core, was für erfahrene Entwickler ein Vorteil, für Anfänger jedoch eine Hürde sein kann.

2. Flexibilität & Anpassbarkeit

  • WordPress bietet eine enorme Auswahl an Plugins (über 50.000), die fast jede Funktion ermöglichen. Dadurch können Nutzer das System genau an ihre Bedürfnisse anpassen. Themes ermöglichen zudem ein einfaches und schnelles Design ohne Programmierkenntnisse.
  • Joomla bietet ebenfalls viele Erweiterungen, allerdings weniger als WordPress. Ein großer Vorteil ist jedoch, dass viele Funktionen, die WordPress nur durch Plugins erhält, in Joomla bereits integriert sind (z. B. mehrsprachige Websites oder eine erweiterte Benutzerverwaltung).

3. Sicherheit

  • WordPress ist aufgrund seiner Popularität ein häufiges Ziel für Hackerangriffe. Viele Sicherheitslücken entstehen durch unsichere Plugins oder nicht aktualisierte Installationen. Regelmäßige Updates sind essenziell, um Angriffe zu vermeiden.
  • Joomla bietet eine robustere Sicherheitsarchitektur im Core und erlaubt detailliertere Rechtevergaben für Benutzer. Trotzdem sind auch hier regelmäßige Updates erforderlich.

4. SEO (Suchmaschinenoptimierung)

  • WordPress ist für SEO sehr gut geeignet, insbesondere mit Plugins wie Yoast SEO oder Rank Math, die das Optimieren von Inhalten erleichtern.
  • Joomla bietet bereits ohne Plugins erweiterte SEO-Funktionen, z. B. anpassbare Meta-Tags und URL-Strukturen. Dennoch ist die Bedienung für Laien komplizierter als bei WordPress.

5. Community & Support

  • WordPress hat eine riesige Community mit Millionen von Nutzern, Entwicklern und Agenturen weltweit. Es gibt unzählige Foren, Tutorials, YouTube-Videos und Online-Kurse.
  • Joomla hat eine kleinere, aber sehr engagierte Community. Offizielle Support-Foren und professionelle Entwickler sind verfügbar, allerdings sind die Ressourcen im Vergleich zu WordPress begrenzter.

6. Mehrsprachigkeit

  • WordPress benötigt ein Plugin wie WPML oder Polylang, um eine mehrsprachige Webseite umzusetzen.
  • Joomla hat eine integrierte Mehrsprachigkeitsfunktion, was es besonders für internationale Webseiten interessant macht.

7. Performance & Geschwindigkeit

  • WordPress kann mit den richtigen Plugins (z. B. Caching-Plugins wie WP Rocket) sehr schnell sein, leidet aber manchmal unter Performance-Problemen, wenn zu viele Erweiterungen genutzt werden.
  • Joomla bietet eine schlankere Basis, die oft performanter ist, insbesondere bei komplexen Webseiten.

Welches CMS ist besser?

Es gibt kein pauschales „besseres“ CMS – die Wahl hängt von den individuellen Anforderungen ab:

WordPress eignet sich besonders für:

  • Einsteiger und weniger technikaffine Nutzer
  • Blogs, kleine Unternehmensseiten und einfache Online-Shops
  • Webseiten, die schnell aufgebaut werden sollen

Joomla eignet sich besonders für:

  • Komplexe Webprojekte, die eine ausgefeilte Benutzerverwaltung benötigen
  • Community-Webseiten oder Plattformen mit vielen registrierten Nutzern
  • Webseiten, die von Anfang an mehrsprachig sein sollen

Zusammenfassung in einem Satz

Wenn du eine einfache, flexible und schnell erlernbare Lösung suchst, ist WordPress die bessere Wahl. Wenn du ein leistungsfähiges CMS für komplexe Projekte mit mehr Benutzerkontrolle benötigst, ist Joomla die stärkere Alternative.

Hauptunterschiede zwischen WordPress und Joomla

KriteriumWordPressJoomla
Eignung Besonders geeignet für Blogs, kleine bis mittlere Websites und Online-Shops Geeignet für komplexe Webseiten, Portale und Community-Websites
Benutzerfreundlichkeit Sehr einsteigerfreundlich, intuitive Bedienung Etwas komplexer, mehr Einarbeitungszeit nötig
Flexibilität Viele Plugins und Themes verfügbar Flexibler in Bezug auf individuelle Anpassungen
SEO Gute SEO-Funktionen mit Plugins wie Yoast SEO Stärkere SEO-Funktionen bereits integriert
Sicherheit Gute Sicherheit mit regelmäßigen Updates, aber stärker von Plugins abhängig Mehr Sicherheit durch integrierte Funktionen, aber auch auf Erweiterungen angewiesen
Community & Support Große Community, viele Tutorials und Support-Foren Kleinere, aber engagierte Community mit professionellen Foren
Erweiterungen Über 50.000 Plugins und unzählige Themes Weniger Erweiterungen als WordPress, aber oft leistungsfähiger

Pro- und Contra-Tabelle

PlattformVorteileNachteile
WordPress - Sehr einfache Installation und Bedienung
- Riesige Auswahl an Themes und Plugins
- Große Community mit umfangreichen Ressourcen
- Ideal für Blogs, kleine Unternehmen und einfache Online-Shops
- Sicherheit ist stark von Plugins und regelmäßigen Updates abhängig
- Kann bei komplexen Projekten unübersichtlich werden
- Anpassungen können Programmierkenntnisse erfordern
Joomla - Flexibler in der Struktur und Anpassung
- Bessere Benutzerverwaltung (mehrere Rollen und Berechtigungen)
- Integrierte Mehrsprachigkeit ohne zusätzliche Plugins
- Stärkere SEO-Funktionen von Haus aus
- Steilere Lernkurve als WordPress
- Weniger Plugins und Themes
- Nicht so viele Entwickler und Ressourcen wie WordPress
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