SQL-Injektion

1 Minuten Lesezeit

Eine SQL-Injektion ist eine der häufigsten und gefährlichsten Sicherheitslücken in Webanwendungen.

Sie tritt auf, wenn ein Angreifer schädlichen SQL-Code in eine Eingabe einfügt, die an eine Datenbank übergeben wird. Dadurch kann der Angreifer die Datenbank manipulieren, Daten abfragen, ändern oder sogar löschen.


Wie funktioniert eine SQL-Injektion?

SQL-Injektionen entstehen oft, wenn Benutzereingaben in SQL-Abfragen integriert werden, ohne sie ordnungsgemäß zu validieren oder zu bereinigen. Wenn eine Anwendung direkt Nutzereingaben in eine SQL-Abfrage einfügt, kann ein Angreifer eigenen SQL-Code einschleusen.

Gefährliche Folgen einer SQL-Injektion

Eine erfolgreiche SQL-Injektion kann schwerwiegende Konsequenzen haben:

  1. Datenverlust: Angreifer können Daten aus der Datenbank löschen.
  2. Datenlecks: Vertrauliche Informationen wie Benutzerdaten oder Kreditkartendaten können gestohlen werden.
  3. Manipulation der Datenbank: Der Angreifer kann Daten ändern oder falsche Informationen einfügen.
  4. Komplettübernahme des Systems: In einigen Fällen kann der Angreifer Zugriff auf den zugrunde liegenden Server erlangen.

Arten von SQL-Injektionen

  1. Klassische SQL-Injektion: Nutzt Benutzereingaben, die in eine SQL-Abfrage eingefügt werden.
  2. Blind SQL-Injection: Der Angreifer erhält keine direkten Fehlermeldungen oder Daten, aber durch geschickte Manipulation kann er trotzdem Informationen aus der Datenbank extrahieren.
  3. Union-basierte SQL-Injektion: Der Angreifer kombiniert eigene Abfragen mit den bestehenden durch die Verwendung des UNION-Operators, um zusätzliche Daten abzurufen.
  4. Time-based Blind SQL-Injection: Manipulation der Abfrage, um zeitbasierte Reaktionen zu provozieren (z. B. SLEEP()), wodurch Informationen indirekt abgeleitet werden.

Schutzmaßnahmen gegen SQL-Injektionen

  1. Prepared Statements und Parameterized Queries:Anstatt Benutzereingaben direkt in die SQL-Abfrage einzufügen, verwendet man Platzhalter.
  2. Eingabevalidierung: Validieren und bereinigen aller Benutzereingaben, um schädlichen Code zu verhindern.
  3. Einschränken der Datenbankrechte: Der Benutzer, den die Anwendung für die Verbindung zur Datenbank verwendet, sollte nur minimale Rechte haben (z. B. kein Zugriff auf Löschbefehle).
  4. WAF (Web Application Firewall): Eine Firewall kann potenziell schädliche Anfragen erkennen und blockieren.
  5. ORMs (Object-Relational Mappers): Tools wie Hibernate oder Entity Framework reduzieren das Risiko von SQL-Injektionen, da sie oft Parameterbindung und andere Schutzmechanismen verwenden.
  6. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Penetrationstests und Code-Reviews können helfen, Schwachstellen zu identifizieren.