Eine SQL-Injektion ist eine der häufigsten und gefährlichsten Sicherheitslücken in Webanwendungen.
Sie tritt auf, wenn ein Angreifer schädlichen SQL-Code in eine Eingabe einfügt, die an eine Datenbank übergeben wird. Dadurch kann der Angreifer die Datenbank manipulieren, Daten abfragen, ändern oder sogar löschen.
Wie funktioniert eine SQL-Injektion?
SQL-Injektionen entstehen oft, wenn Benutzereingaben in SQL-Abfragen integriert werden, ohne sie ordnungsgemäß zu validieren oder zu bereinigen. Wenn eine Anwendung direkt Nutzereingaben in eine SQL-Abfrage einfügt, kann ein Angreifer eigenen SQL-Code einschleusen.
Gefährliche Folgen einer SQL-Injektion
Eine erfolgreiche SQL-Injektion kann schwerwiegende Konsequenzen haben:
- Datenverlust: Angreifer können Daten aus der Datenbank löschen.
- Datenlecks: Vertrauliche Informationen wie Benutzerdaten oder Kreditkartendaten können gestohlen werden.
- Manipulation der Datenbank: Der Angreifer kann Daten ändern oder falsche Informationen einfügen.
- Komplettübernahme des Systems: In einigen Fällen kann der Angreifer Zugriff auf den zugrunde liegenden Server erlangen.
Arten von SQL-Injektionen
- Klassische SQL-Injektion: Nutzt Benutzereingaben, die in eine SQL-Abfrage eingefügt werden.
- Blind SQL-Injection: Der Angreifer erhält keine direkten Fehlermeldungen oder Daten, aber durch geschickte Manipulation kann er trotzdem Informationen aus der Datenbank extrahieren.
- Union-basierte SQL-Injektion: Der Angreifer kombiniert eigene Abfragen mit den bestehenden durch die Verwendung des
UNION
-Operators, um zusätzliche Daten abzurufen. - Time-based Blind SQL-Injection: Manipulation der Abfrage, um zeitbasierte Reaktionen zu provozieren (z. B.
SLEEP()
), wodurch Informationen indirekt abgeleitet werden.
Schutzmaßnahmen gegen SQL-Injektionen
- Prepared Statements und Parameterized Queries:Anstatt Benutzereingaben direkt in die SQL-Abfrage einzufügen, verwendet man Platzhalter.
- Eingabevalidierung: Validieren und bereinigen aller Benutzereingaben, um schädlichen Code zu verhindern.
- Einschränken der Datenbankrechte: Der Benutzer, den die Anwendung für die Verbindung zur Datenbank verwendet, sollte nur minimale Rechte haben (z. B. kein Zugriff auf Löschbefehle).
- WAF (Web Application Firewall): Eine Firewall kann potenziell schädliche Anfragen erkennen und blockieren.
- ORMs (Object-Relational Mappers): Tools wie Hibernate oder Entity Framework reduzieren das Risiko von SQL-Injektionen, da sie oft Parameterbindung und andere Schutzmechanismen verwenden.
- Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Penetrationstests und Code-Reviews können helfen, Schwachstellen zu identifizieren.